Deutschland. 49
Die Bevölkerung ist der Abstammung nach rein deutsch: in der kölnischen
Bucht fränkisch, in den übrigen Gebieten niedersächsisch.
Politische Einteilung und Siedelungen. Zum Westdeutschen Tief-
lande gehören die folgenden preußischen Provinzen und deutschen Staaten:
Der nördliche Teil der Rheinprovinz. Hier Köln am Rhein, 520000 Einw.,
in der Mitte der fruchtbaren und dichtbevölkerten Tieflandsbucht und am Kreuzungs-
punkte der Weltverkehrslinien Berlin—paris und London — Genua. Es ist der größte
Verkehrsplatz am Rhein und der wichtigste Handelsplatz im Westen Deutschlands,
ferner ein Waffenplatz ersten Ranges. Weltbekannt sind der Kölner Dom, eines
der höchsten Bauwerke der Erde (156 m), und das Kölnischwasser. Düsseldorf,
360000 Einw., ist der Rheinhafen der industriereichen Wupperstädte und Sitz einer
berühmten Malerakademie. Duisburg (Düsburg) hat den größten deutschen
Rheinhafen und ist der Verschiffungsplatz der westfälischen Kohle, fast 230000 Einw.
Links vom Rhein Krefeld, 130000 Einw., Mittelpunkt der deutschen Samt- und
Seidenindustrie.
Die Provinz Westfalen, zwischen Niederrhein und Weser; Münster,
im Mittelpunkt der gleichnamigen fruchtbaren Bucht, am Dortmund-Ems-Kanal, ist
Sitz einer Universität, dann der Hauptmarkt für Schinken und Pumpernickel, 90000 Einw.
H a m m hat große Eisengießereien, Paderborn, eine altertümliche Stadt, ist Bischofssitz.
Die Provinz Hannover zu beiden Seiten der Weser. An der Aller
Celle und Verden; an der Leine Hannover, 300000 Einw., früher eine stille
Residenzstadt, jetzt Sitz blühender Großindustrie und Knotenpunkt wichtiger Bahnlinien
(Köln—berlin und Bremen—frankfurt a. M.). Linden, Fabrikstadt, mit Hannover zu-
fammengebant, 75000einw. In der Lüneburger Heide das altertümliche Lüneburg.
Im Emsgebiet: Osnabrück mit Eisenwerken, 65000e. In der Nähe Steinkohlenlager.
Emden, das durch den Dortmund-Ems-Kanal neuen Aufschwung gewonnen hat und
Ausgangspunkt mehrerer deutscher Kabel ist, treibt Seehandel und Seefischerei. Am
Jadebusen liegt der Kriegshafen Wilhelmshaven.
Die Provinz Hannover umschließt zwei Kleinstaaten:
1. das Großherzogtum Oldenburg
mit der Hauptstadt Oldenburg an der Hunte, einem Nebenfluß der Weser;
2. das Herzogtum Vraunschweig
mit der Hauptstadt gleichen Namens an der Oker, 145000 Einw.; flußaufwärts
Wolfenbüttel mit großer Bibliothek.
Die Provinz Sachsen zu beiden Seiten der mittleren Elbe. An dieser:
Torgau, Festung; Wittenberg, die Ausgangsstätte der Reformation; Magdeburg,
280000 Einw., als Festung die Beherrscherin des Elbüberganges und der Straße zum
Herzen des preußischen Staates, ein bedeutender Handelsplatz und wichtige Industrie-
stadt. Es ist der größte Zuckermarkt Deutschlands; auch Maschinenbau wird schwung-
Haft betrieben. — Von Magdeburg südlich Staßfurt, mit dem größten Salzbergwerk
Deutschlands. Dem Vorlande des Harzes gehören Halberstadt und Quedlinburg
an, dieses mit bedeutender Gartenkultur.
Von der Provinz Sachsen wird fast ganz umschlossen
das Herzogtum Knhalt
mit der Residenzstadt Dessau an der Mulde. An der unteren Saale: Bern bürg.
Die Nordsee und ihre Küste.
Lage. Die Nordsee liegt dem offenen Ozean nahe und steht mit ihm
durch den Kanal in unmittelbarer Verbindung. Sie ist ein Randmeer.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
62
Mitteleuropa.
In die vielfach hügelige und malerische Ostseeküste schneiden zahlreiche
Buchten ein:
a) an der Fördenküste:
1. in Schleswig-Holstein die Kieler Bucht und zahlreiche langgestreckte,
schmale Förden, so die Förde von Kiel, Schleswig und Flensburg.
Vor letzterer liegt die deutsche Insel Alfen. Der Kaifer-Wilhelm-
Kanal, der von der Kieler Förde abzweigt, ist 100 km lang und für
die größten Schiffe fahrbar. Durch ihn vermeidet man den weiten und
gefahrvollen Weg um die Jütische Halbinsel. Ferner ermöglicht er die
unbehinderte Vereinigung der deutschen Kriegsflotte.
2. die Lübecker Bucht, in deren Hintergrund die Freie und Hansestadt
Lübeck sich ausbreitet;
d) an der Haffküste:
3. in der Provinz Pommern die Pommersche Bucht und das Stet-
tiner Haff mit den beiden Inseln Usedom und Wollin; nord-
westlich davon die große deutsche Insel Rügen;
4. in der Provinz Westpreußen die Danziger Bucht und das Frische
Haff mit der Frischen Nehrung und
5. in der Provinz Ostpreußen das Kurische Haff mit der Kurischen
Nehrung.
Inseln. Unter den der Ostsee-Küste vorliegenden deutschen Inseln (Alsen
bei Düppel, Fehmarn an der Lübecker Bucht, Rügen, Usedom und Wollin) ist
Rügen mit den steil abfallenden Kreidefelsen (Stubbenkammer) die größte
und schönste. Sie wird im Sommer von Fremden viel besucht. Die Ostseeküste
ist reicher gegliedert als die Küste der Nordsee.
Siedelungen an der Haffküste. Auch an der Haffküste sind wie an
der Nordsee die Haupthandelsstädte an den Mündungen der großen Flüsse ent-
standen. Die günstigen Hafenverhältnisse ermöglichten hier ferner die Entwick-
lung der größten Schiffsbauwerften Deutschlands, so der Kaiserlichen Werft in
Kiel, der Vulkan-Werst in Stettin und der Schichau-Werft in Elbing.
Politische Übersicht des Königreiches Preußen und der übrigen Staaten
des Norddeutschen Tieflandes.
Das Königreich Preußen.
350 (Xx) qkm. Über 40 Mill. Einw., 115 auf 1 qkm.
1. Die Rheinprovinz. Am Rhein: die Hauptstadt Koblenz, Bonn, Köln,
Düsseldorf, Duisburg-Ruhrort; rechts vom Rhein; Elberfeld-Barmen, Solingen,
Remscheid, Essen; links vom Rhein: Aachen, Krefeld; Trier (a.d. Mosel), Saar-
brücken (a. d. Saar).
2. Die Provinz Hessen-Nassau. An der Fulda: Fulda und die Haupt»
stadt Kassel. Äm Main: Hanau, Frankfurt a. M. Am Taunus: Wies-
baden. Homburg. An der Lahn: Ems.
3. Dieprovinzwestfalen. Hauptstadt Münster. An der Sieg: Siegen.
An der Ruhr: Arnsberg. Südlich der Ruhr: Iserlohn und Hagen. Nördlich
der Ruhr: Dortmund, Bochum, Gelsenkirchen. An der Lippe: Paderborn
und Hamm. Im Nordosten: Minden und Bielefeld.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
Deutschland.
bezirke des Reiches; Fabrikstadt reiht sich
hier an Fabrikstadt; die Bevölkerungsdichte
steigt bis 600 Einwohner auf 1 qkm, das
Eisenbahnnetz ist das dichteste im Deutschen
Reiche, ja in Europa. Die meisten Städte
liegen im Wupper- und Ruhrtale;
a) im Wuppertal die Doppelstadt
Elberseld-Barmen, 340000 E.,
mit Baumwoll- und Leinenindustrie,
Solingen und Remscheid mit
Eisenwarenerzeugung;
b) im Ruhrtale Essen mit der Kanonen-
sabrik von Krupp; 300000 E.
Politische Einteilung und Sie-
delungen. In das Sauerland teilen sich
zwei preußische Provinzen:
1. der westliche Teil gehört zur Rhein-
Provinz; Städte s. oben Abs. 3a it. b,
2. der östliche zur Provinz Westfalen. Hier
liegen: Dortmund, 215000 Einw.,
der Mittelpunkt der Kohlenförderung;
Bochum, mit Eisen- und Stahlwerken;
Gelsenkirchen, 170000 Einw., mit
großen Kohlenbergwerken; Iserlohn,
mit Nadelfabriken und Messingindustrie;
Hagen, 90000 E., mit Eisen- und Stahl-
industrie; Arn s b erg, Regierungshaupt-
stadt, an der oberen Ruhr. An der Sieg
in eisenreicher Gegend Siegen.
Linksrheinisches Tchiefergebirge.
Es beginnt im Süden mit dem Huns-
rück, einem dichtbewaldeten Schieserplateau,
das auf drei Seiten von schönen, reben-
reichen Tälern umschlossen ist: dem Nahe-,
Rhein- und Moseltal. Im Nahetal liegt
in malerischer Umgebung die Badestadt
Kreuznach; am Zusammenflusse von
Nahe und Rhein das verkehrsreiche Bin-
gen;'im Moseltal endlich die alte Römer-
und Bischofsstadt Trier.
Nordwärts der Mosel folgen:
die Eifel, ein waldarmes Plateau,
rauh und unfruchtbar, aber merkwürdig
durch zahlreiche erloschene Vulkankegel und
Maare (kleine Kraterseen);
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
32
Die Deutschen Landschaften.
liegen hier in rascher Folge nebeneinander die Handels- und Industriestädte
Frankfurt a. M., Osfenbach (in Hessen) und Hanau.
Der Westerwald ist ein einförmiges Plateau. Von ihm abgesondert
ragt hart am Rhein bei Bonn das aussichtsreiche vulkanische Siebengebirge
aus mit dem vielbesuchten Drachenfels (325 m). Nördlich des Westerwaldes folgt
dassauerland(^ Süderland), der nördlichste Teil des Rechtsrheinischen
Gebirges. Es birgt die größten Steinkohlen- und Eisenlager in
ganz Deutschand und umschließt deshalb auch die ausgedehn-
testen Jndustriebezirke des Reiches; Fabrikstadt reiht sich hier an Fabrik-
ftabt; die Bevölkerungsdichte steigt bis 600 Einwohner auf 1 qkm, das Eisenbahn-
netz ist das dichteste im Deutschen Reiche, ja [in Europa. Die meisten Städte
liegen im Wupper- und Ruhrtale;
a) im Wuppertal die Doppelstadt E l b e r f e l d - B a r m e n , 340 000
Einw., mit Baumwoll- und Leinenindustrie, Solingen und Rem-
scheid mit Eisenwarenerzeugung;
b) im Ruhrtale Esse n mit der Kanonensabrik von Krupp; 300 000
Einw. (s. vorstehendes Bild).
Linksrheinisches Schiefergebirge. Es beginnt im Süden mit dem
H uns rück, einem dichtbewaldeten Schieferplateau, das auf drei Seiten von
schönen, rebenreichen Tälern umschlossen ist. Nenne diese! Im Nahetal liegt in
malerischer Umgebung die Badestadt Kreuznach; am Zusammenfluß von Nahe
und Rhein das verkehrsreiche Bingen: im Moseltal endlich die alte Römer-
und Bischossstadt Trier.
Nordwärts der Mosel folgen:
d i e E i f e l, ein waldarmes Plateau, rauh und unfruchtbar, aber merkwürdig
durch zahlreiche erloschene Vulkankegel und Maare (kleine Kraterseen, s. S. 34);
das Hohe Venn (Venn bedeu-
|| tet Moor) mit ausgedehnten Mooren und
E / Fe imorn) Ii Westerwaidtßßdm) Torfstichen. An seinem Nordfuße zieht
6oo 1 -j dassteinkohlenfeld von
Profil durch das Rheinische Schiefergebirge. Aachen hin, da^ eine Überaus rege Ge^
M. d. Länge 1:3oooooo. — M. d. Höhe 1:300 000. Werbetätigkeit hervorgerufen hat. Aachen,
160 000 Einw., war einst die Residenz
Karls des Großen. Es treibt heute Tuchindustrie; überdies hat es altberühmte warme
Bäder. Krefeld, 130 000 Einw., erzeugt Samt- und Seidenstoffe.
Im Süden schließt sich an das linksrheinische Schiefergebirge das obere
Saargebiet mit seinen Kohlenlagern um Saarbrücken.
Der Rheindurchbruch zwischen Bingen und Bonn (s. Farben-
bild zu S. 31). Grüne Weinberge schmücken die dunklen Schiefergehänge des
Rheinufers, schroffe Felswände wie der Lurleifels fallen jäh in das Strombett
ab, altersgraue Ruinen gemahnen an die Zeiten des Rittertums, prächtige Städte
und reger Verkehr versetzen uns in die schaffende Gegenwart. An der Vereinigung
von Mosel und Rhein breitet sich Koblenz hin, die Hauptstadt de^Rheinprovinz,
zugleich Festung; weiter abwärts folgt Bonn, unweit des schönen ^iebengebirges,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Iv. Das Norddeutsche Tiefland.
53
Zum Westdeutschen Tieflaude gehören die folgenden preußischen Provinzen und
deutschen Staaten:
der nördliche Teil der Rheinprovinz; hier Köln am Rhein, 529 999 Einw., in
der Mitte der fruchtbaren und dichtbevölkerten Tieflandsbucht und an: Kreuzungspunkte
der Weltverkehrslinien Berlin—paris und London—genua. Es ist der größte Verkehrs-
platz am Rhein und der wichtigste Handelsplatz im Westen Teutschlands, serner ein Waffen^
platz ersten Ranges. Weltbekannt sind der Kölner Dom, eines der höchsten Bauwerke
der Erde (156 m), und das Kölnischwasser. Düsseldorf, 369 000 Einw., ist der Rhein-
Hafen der gewerbereichen Wupperstädte und Sitz einer berühmten Malerakademie. D u i s -
bürg (Düsburg) hat den größten deutschen Rheinhafen und ist der Verschiffungsplatz
der westfälischen Kohle, fast 230 000 Einw. Links vom Rhein Krefeld, 130 000 Einw.,
Mittelpunkt der deutschen Samt- und Seidenindustrie;
d i e Provinz Westfalen, z w i s ch e n N i e d e r r h e i n u n d W e s e r; M ü n st e r,
im Mittelpunkt der gleichnamigen fruchtbaren Bucht, am Tortmund-Ems-Kanal, ist Sitz
einer Universität, dann der Hauptmarkt für Schinken und Pumpernickel, 90 000 Einw.
H a m m hat große Eisengießereien, Paderborn, eine altertümliche Stadt, ist Bi-
schosssitz;
d i e Provinz Hannover zu beiden Seiten der Weser; an der Aller
E e l l e und V e r d e n; an der Leine Hannover, 399 999 Einw., früher eine stille Residenz-
stadt, jetzt Sitz blühender Großindustrie und Knotenpunkt wichtiger Bahnlinien (Köln—
Berlin und Bremen—frankfurt a. M.). Linden, Fabrikstadt, mit Hannover zusammen-
gebaut, 75 999 Einw. In der Lüneburger Heide das altertümliche L ü n e b u r g. Im
Emsgebiet: Osnabrück mit Eisenwerken, 65 900 Einw.: in der Nähe Steinkohlen-
lager. Emden, das durch deu Dortmund-Ems-Kanal neuen Aufschwung gewonnen hat
und Ausgangspunkt mehrerer deutscher Kabel ist, treibt Seehandel und Seefischerei. An:
Iadebusen liegt der befestigte Kriegshafcn Wilhelmshaven.
Tie Provinz Hannover umschließt zwei Kleinstaaten:
1. das Großherzogtum Oldenburg
mit der Hauptstadt Oldenburg au der Hunte, einem Nebenfluß der Weser;
2. das Herzogtum Braunschweig
mit der Hauptstadt gleichen Namens an der Oker, 145 099 Einw.; flußaufwärts
W o l f e n b ü t t e l mit großer Bibliothek.
^ Tie Provinz Sachsen zu b eid en S e i t e n der m i t t l e r e n E l b e: an dieser:
die Festung Torgau, Wittenberg, die Ausgangsstätte der Reformatio!:; Magdeburg,
289 099 Einw., als Festung die Beherrscherin des Elbüberganges und der Straße zum
Herzen des preußischen Staates, ein bedeutender Handelsplatz und wichtige Industriestadt.
Ey ist der größte Zuckermarkt Deutschlands; auch Maschinenbau wird schwunghaft be-
trieben. — Von Magdeburg südlich liegt S t a ß s u r t, mit dem größten Salzbergwerk
Deutschlands. Dem Vorlande des Harzes gehören H a l b e r st a d t und O u e d l i n -
b u r g an. dieses mit bedeutender Gartenkultur.
Von der Provinz Sachsen wird fast ganz umschlossen
das Herzogtum Anhalt
mit der Residenzstadt Dessau an der Mulde. An der unteren Saale liegt Bern bürg.
Die Nordsee und ihre Küste.
„^>ei mir gegrüßt, du ewiges Meer!" rust der Dichter begeistert aus und wahr-
lich, der Eindruck der unbegrenzten Wasserwüste aus den Menschen ist kaum weniger
erhaben als der des eisgekrönten Hochgebirges. Ob von einem leichten Morgen-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Iii. Die Deutschen Mittelgebirge, 33
Universitätsstadt. Die beiden Städte gehören der Rheinprovinz an. Der Rhein-
durchbruch gilt als die schönste Talstrecke des Rheins, ja ganz Deutschlands.
P o l i t i s ch e E i n t e i l u n g. Fast das ganze Rheinische Schiefergebirge gehört
zum Königreich Preußen. Am linksrheinischen Gebirge hat die Rheinprovinz
allein Anteil; in die rechtsrheinische Hälfte hingegen greifen 3 preußische Provinzen über:
1. der Regierungsbezirk Wiesbaden der Provinz Hessen-
Nassau; 2. die Rheinprovinz; 3. die Provinz Westfalen, im Osten
von der Rheinprovinz gelegen.
Der Taunus samt dem größten Teil der Westerwaldplatte gehört zum Regie-
rungsbezirk Wiesbaden der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Die Re-
gierungshauptstadt ist die vornehme Badestadt Wiesbaden, 110 000 Einw. Außerdem
liegen im gleichen Regierungsbezirke: der Badeort Ems, dann mainaufwärts die alte
Handels- und frühere Freie Reichsstadt und Krönungsstadt der deutschen Kaiser Frank-
f u r t a. M., 335 000 Einw., ein Hauptstapelplatz der Waren für ganz Süddeutschland.
In Frankfurt vereinigen sich viele Schienenwege aus Nord- und Süddeutschland: hier be-
ginnt auch die Großschisfahrt auf dem Maine.
In das Sauerland teilen sich zwei preußische Provinzen:
1. der östliche Teil gehört zur Provinz Westfalen. Hier liegen: Dortmund,
215 000 Einw., der Mittelpunkt der Kohlenförderung; G e l s e n k i r ch e n, 170 000 Einw.,
mit großen Kohlenbergwerken; Bochum, mit Eisen- und Stahlwerken; Iserlohn
mit Nadelfabriken und Messingindustrie; Hagen, 90 000 Einw., mit Eisen- und Stahl-
industrie; Arnsberg, Regierungshauptstadt, an der oberen Ruhr. An der Sieg in eisen-
reicher Gegend Siegen;
2. der westliche Teil gehört zur Rheinprovinz, ebenso das gesamte linksrheinische
Gebiet. Die Städte s. S. 32.
Die Bewohner des Rheinischen Schiefergebirges sind
im Sauerlande Niederdeutsche, irrt übrigen Teile Rheinfranken.
Das Rheinische Schiesergebirge bietet seiner Bevölkerung
reiche Naturgaben.
2. Das Hessische Bergland.
Es breitet sich zwischen dem Rheinischen Schiefergebirge einerseits dem Harz
und dem Thüringer Wald anderseits zu beiden Seiten der oberen Fulda aus.
Das Bergland bildet einen großen Gegensatz zum Rheinischen Schiefergebirge.
Es besteht aus einer Buntsandsteintafel mit zwei vulkanischen Erhebungen^):
1. dem flachen Kegel des Bogelsberges (800 in) und 2. der südnördlich verlaufen-
den Rhön mit der Wasserkuppe (950 in); s. S. 34. Der Wald auf den Höhen
dieser Gebirge ist vielfach gerodet, steiniger Boden und rauhes Klima bewirken nur
mäßigen Ertrag der Wiesen und Felder. Rinderzucht herrscht vor. Das Hessische
*) Durch Aufhäufung von glutflüssigem Gestein (Lava, Basalt u. a.) des Erdinnern
und Asche entstehen Berge von kegelförmiger Gestalt. Man nennt sie Vulkane oder
feuerspeiende Berge. Die tätigen Vulkane lassen aus dem Krater Lava oder
Dampf ausströmen; die erloschenen ruhen. Die deutschen Vulkane sind längst erloschen.
Erschütterungen des Erdbodens, die vom Erdinnern ausgehen, bezeichnet man als
Erdbeben. Sie treten in vulkanischen Gegenden häufig auf, z. B. in der Oberrheinischen
Tiefebene und im Vogtland.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Iv. Das Norddeutsche Tiesland,
69
zahlreichen und großen Zuflüsse ist sie sehr salzar nt. Ihre Salzarmut und
die tiefe Winterkälte sind die Ursachen davon, daß die Ostseehäfen häufig z u -
frieren. Während der Eisbedeckung stockt der Seeverkehr gänzlich. Gegen die
Wirkungen der Sturmfluten schützen diedünen und die Höhenzüge der Seen-
platten. In die vielfach hügelige und malerische Ostseeküste schneiden zahl-
reichebuchten ein:
a) a n der F ö r d e n k ü st e:
1. in Schleswig-Holstein die Kieler Bucht und zahlreiche langgestreckte,
schmale F ö r d e n, so die Förden von Kiel (s. S. 66), Schleswig und Flens-
bürg. Vor letzterer liegt die deutsche Insel Alsen. Der Kaiser Wil-
helm-Kanals. S. 70), der von der Kieler Förde abzweigt, ist 100 km
lang und für die größten Schiffe fahrbar. Durch ihn vermeidet man den
weiten und gefahrvollen Weg um die Jütische Halbinsel. Ferner ermög-
licht er die unbehinderte Vereinigung der deutschen Kriegsflotte.
2. die Lübecker Bucht, in deren Hintergrund die Freie und Hansestadt
Lübeck sich ausbreitet;
b) an der Haffküste:
3. in der Provinz Pommern die P o m m e r f ch e Bucht (f. S. 66) und
das Stettiner Haff mit den beiden Inseln Usedom und Wol-
lin; nordwestlich davon die große deutsche Insel Rügen (s. S. 67);
4. in der Provinz Westpreußen die D a n z i g e r Bucht und das F r i s ch e
Haff mit der Frischen Nehrung und
5. in der Provinz Ostpreußen das K u r i s ch e Haff mit der K u r i} ch e n
Nehrung (s. S. 70).
Inseln. Unter den der Ostsee-Küste vorliegenden deutschen Inseln (Alsen
bei Düppel, Fehmarn an der Lübecker Bucht, Rügen, Usedom und Wollin) ist
Rügen (s. S. 67) mit den steil abfallenden Kreidefelsen (Stubbenkammer)
die größte und schönste. Sie wird im Sommer von Fremden viel besucht. Die
Ostseeküste ist reicher gegliedert und landschaftlich reizvoller als die Küste
der Nordsee.
Siedelungen an der Hassküste. Auch an der Hasfküste sind wie
an der Nordsee die Haupthandelsstädte an den Mündungen der großen Flüsse ent-
standen. Die günstigen Hafenverhältnisse ermöglichten hier ferner die Entwick-
lung der größten Schiffsbauwerften Deutschlands, so der Kaiserlichen Werst
in Kiel, der Vulkan-Werft in Stettin und der Schichau-Werft in Elbing.
Politische Übersicht des Königreiches Preußen und der übrigen Staaten
des Norddeutschen Tieslandes.
Das Königreich Preußen.
350 000 qkm. Über 40 Mill. Einw., 115 auf 1 qkm.
1. Die Rheinprovinz. Am Rhein: die Hauptstadt Koblenz, Bonn, Köln,
Düsseldorf, Duisburg; rechts vom Rhein: Elberfeld-Barmen, Solingen, Rem-
scheid, Essen; links vom Rhein Aachen, Krefeld; Trier (a. d. Mosel), Saar^
brücken (a. d. Saar).
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl]]
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Kieler_Bucht Kiel Schleswig Wollin Nordsee Deutschlands Kiel Stettin Elbing Rheinprovinz Rhein Koblenz Bonn Duisburg Rhein Solingen Krefeld
Iv. Das Norddeutsche Tiefland.
71
2. D i e Provinz H e s s e n - N a s s a u. An der Fulda: Fulda und die Haupt
stadt Kassel. Am Main: Hanau, Fraukfurt a. M. Am Taunus: Wiesbaden,
Homburg. An der Lahn: Eins.
3. Die Provinz Westfalen. Hauptstadt M ü u st e r. An der Sieg: Siegen.
Im Ruhrgebiet: Iserlohn, Hagen, Dortmund, Bochum, Gelsenkirchen. An der
Lippe: Paderborn und Hamm. Im Nordosten: Minden und Bielefeld.
4. D»i e Provinz Hannover. Am Zusammenflusse von Werra und Fulda:
Münden; an der Aller: Celle und Verden; an der Leine: die Hauptstadt Hau-
nover-Linden und Göttingen; im Harz: Klausthal; an der Innerste:
Hildesheim; an der Grenze von Westfalen: Osnabrück; im Nordosten: Lüneburg.
Im Norden: Emden und Wilhelmshaven.
5. Dieprovinzsachsen. An der Elbe: Torgau, Wittenberg und die Haupt-
stadt Magdeburg. An der Saale: Naumburg, Weißenfels, Merseburg und
Halle. In Thüringen: Suhl, Erfurt und Nordhausen. Am Harz und unfern des
Harzes: Eisleben, Quedlinburg und Halberstadt.
6. Die Provinz S ch l e s w i g - H o l st e i n. An der Ostsee: die Hauptstadt
Schleswig, Kiel Flensburg. An der Elbe: Altona.
7. Dieprovinzbrandenburg. Der Stadtbezirk Berlin. An der Spree:
Berlin, Landeshauptstadt, Residenzstadt und Reichshauptstadt. Charlotten-
bürg. An der Havel: Spandau, Potsdam, Hauptstadt von Brandenburg,
Brandenburg. An der Oder: Frankfurt und Küstrin. In der Niederlausitz:
Kottbus und Guben.
8. Die Provinz Pommern. An der Oder: die Hauptstadt Stettin. Im
Nordwesten: Stralsund und Greifswald. Auf Usedom: Swinemünde. Auf
Rügen: Saßnitz.
9. D i e P r o v i n z W e st p r e u ß e n. An der Weichsel: die Hauptstadt D a n z i g,
Thorn. An der Nogat: Marienburg. Unfern der Nogat: Elbing.
10. Die Provinzo st Preußen. Am Pregel: die Hauptstadt Königsberg.
An der Memel: Tilsit und Memel.
11. Die Provinz Posen. An der Warthe: die Hauptstadt Posen. Brom-
berg (a. d. Brahe). Gnesen.
12. D i e P r o v i n z S ch l e s i e n. An der Oder: die Hauptstadt Breslau und
Glogau. An der Katzbach: Liegnitz. In und an den Sudeten: Glatz, Neiße (a. d.
Neiße), Waldenburg, Landeshut, Hirschberg, Schweidnitz. An der Görlitzer
Neiße: Görlitz. In Oberschlesien: Königshütte, Kattowitz, Beuthen.
Die übrigen Staaten der Norddeutschen Tiefebene,
a) Westlich der Elbe.
1. Das Großherzogtum Oldenburg, ganz von Hannover umgrenzt.
Hauptstadt Oldenburg.
2. Das Herzogtum Braunschweig, nördl. und südl. vom Harz und im
Harz. Hauptstadt B r a u n s ch w e i g. Wolfenbüttel. An der Weser: Holzminden.
3. Dasherzogtumanhalt,zu beiden Seiten der Elbe und Saale. Haupt-
stadt Dessau. Bernburg.
4. Die Freie und Hansestadt Bremen, an der Weser. Hauptstadt
Bremen. Bremerhaven.
d) O st l i ch d e r E l b e.
1. Die Freie und Hansestadt Hamburg, an der Elbe. Hauptstadt
Hamburg.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See]]
20
Deutsches Reich.
Am Rhein liegt: Konstanz, Schaffhausen, Basel, Kehl, Straß-
bürg, Speier, Mannheim, Worms, Mainz, Bingen, Koblenz, Bonn,
Köln, Düsseldorf, Wesel, Rotterdam. — Neckar: Tübingen, Eßlingen,
Marbach, Heilbronn, Heidelberg, Mannheim. — Kocher: Hall. —
Jaxt: Ellwangen. — Main s § 11. — Lahn: Marburg, Gießen,
Wetzlar, Ems — Wupper: Barmen, Elberfeld. — Jll: Mühlhausen,
Schlettstadt, Straßburg. — Queich: Landau, Germersheim. — Speier:
Neustadt, Speier. — Nahe: Kreuznach, Bingen. — Mosel: Metz,
Trier, Koblenz. — Saar: Saarbrücken.
1. Zwischen welchen Ländern bildet die Mosel die
Grenze? 2. Welche Nebenflüsse des Rheins haben einen
westlichen Lauf? 3. Zwischen welchen Flüssen liegt der
Odenwald, der Taunus, der Hunsrück? 4. Auf welchem
Gebirg entspringt die Itz? 5. Welche Flüsse begrenzen
im Westen und Norden den Hunsrück? 6. Welche Ge-
birge liegen im Flnfsgebiet des Rheins? 7. Welche Städte
liegen am Rhein? an der Iii? 8. Welche Flüsse münden
bei Koblenz in den Rhein ? 9. Welcher Fluß mündet bei
Wesel? 10. Bei welcher Stadt mündet die Sieg? 11. Geht
man von Worms nach Köln, von Wesel nach Mainz hinauf
oder hinab? 12. Welche Stadt liegt höher: Koblenz oder
Düsseldorf? Marburg oder Bonn? Worms oder Basel?
13. Wie liegen von Mainz aus: Nürnberg, Tübingen, Wesel,
Trier, Würzburg, Mühlhausen? 14. Zeichne den Lauf des
Rheins und seiner Nebenflüsse auf die Schiefertafel oder
in dein Kartennetz! 15. An welchem Ufer liegen die Städte
am Rhein?
§ 27. Die Weser, 520 km lang, entsteht aus dem Zu-
sammeuflusse der Werra und Fulda und mündet in die Nordsee.
Rechts nimmt sie auf: die Aller mit der Ocker und Leine;
links: die Hunte.
An der Weser liegt: Minden, Bremen. — Fulda: Fulda, Kassel.
— Werra: Meiningen, Münden. — Aller: Celle. — Ocker: Braun-
schweig. — Leine: Göttingen, Hannover. — Hunte: Oldenburg.
1. Nenne zwei Nebenflüsse der Weser I 2. Auf welchem
Gebirge entspringt die Werra und auf welchem die Fulda?
3. Nach welcher Himmelsgegend fliefst die Aller? 4. Auf
welchem Gebirge entspringt die Ocker? 5. Durch welches
Herzogtum fliefst die Ocker? 6. Welches ist der längste
Nebenflufs der Weser? 7. Welche Gebirge liegen im Fluß-
gebiet der Weser? 8. Welche freie Reichsstadt hegt an der
Weser? 9. Welche Festung liegt an der Weser? 10. Welche
Städte liegen an den Nebenflüssen der Weser? 11. Wie
liegen von Hannover aus: Bremen, Meiningen, Braunschweig,
Kassel, Oldenburg, Celle? 12. Wie liegen von Kassel aus:
Koblenz, Göttingen, Hannover, Düsseldorf, Aschaffenburg,
der Taunus, der Thüringerwald? 13. Geht man von Minden
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
32
Die deutschen Landschaften und Stänime.
zeichnen sich das Rhein- und Moseltal durch ihr mildes Klima aus, und
an ihren Berglehnen gedeihen die Traube, die Walnuß und die Edel-
kaftanie, ferner alle übrigen Obstsorten und Gartenfrüchte.
Die Rheinfranken. In den von ihnen bewohnten und vielfach reich
gesegneten Gebieten herrscht eine heitere Lebensauffassung vor, wie sie auch
in den Karnevalsvergnügen von Mainz und Köln und in mancherlei Sprich-
Wörtern und Redensarten zum Ausdruck kommt, z. B. „Fröhlich Pfalz, Gott
erhalt's!", „Erst mach deine Sach', dann trink und lach!". Dabei ist der
Rheinfranke fehr arbeitsam und sparsam und hält viel aus feinen zwar meist
kleinen, aber doch selbständigen Grundbesitz.
Die Ranheit der Bergländer ward zum Ansporne, nach den Schätzen
zu suchen, die im „lichtlosen Erdenschöße" verborgen sind, wodurch diese
Gebirge zu Musterschulen des Berg- und Hüttenwesens für die ganze Welt
geworden sind. Vor allem in den rheinischen Landen hat die industrielle
Tätigkeit auf deutschem Boden ihre großartigste Entfaltung gefunden. Die
reichen Kohlenlager im Ruhr- und Saarbecken und deren Zusammenlagernng
mit Eisenerzen haben hier auch eine Bevölkerungsdichte hervorgerufen, die
im Düsseldorfer Regierungsbezirk auf 361 Bewohner auf 1 qkm steigt., Die
wichtigsten unter den Erzeugnissen der rheinischen Industrie sind die Guß-
stahlkanouen der Kruppschen Gußstahlwerke iu Essen, in denen mehr als
20000 Arbeiter und Beamte beschäftigt sind, die Stahlwaren von Solingen
und Remscheid, die Baumwollenstoffe von Elberfeld und Barmen, die
Sammet- und Seidenstoffe von Krefeld, die Tuche und Buckfkin von
Aachen und Burtscheid, die Weißwaren von Neuß.
Mit der großen Rührigkeit harmoniert die reiche Phantasiebegabung,
die die Rheinfranken auszeichnet und sich in der Fülle der Rheinsagen wie
in der Pflege der Kunst und Poesie kundgibt. Hier ragt das stolzeste Werk
deutscher Baukunst auf, der Kölner Dom, hier wirkte die alte Kölner Maler-
schule und blüht noch heute die Düsseldorfer Kunstakademie, hier ist die
Heimat vielgerühmter Dichter, von denen nur Karl Simrock, Gottfried
Kinkel, Emil Rittershaus, Klemens Brentano, Becker und Schneckenbnrger
genannt feien.
Die Hessische Senke. Oberhessen und das Weserbergland. Dem Rheintal
parallel geht durch die Hessische Senke, die Wetterau, vorüber an den Uni-
versitätsstädten Gießen und Marburg, weiterhin durch das Fulda- und
Wesertal eine zweite südnördliche Verkehrsstraße durch die deutsche Mittel-
gebirgsschwelle zum Meere. Oberhessen, das wenig ergiebige Basalt-
plateau des Vogelsberges, ist ein Land der armen Leute wie die Rhön.
Das Weserbergland dagegen weist einen anmutigen Wechsel von wald-
gekrönten Gebirgen, grünen Wiesen und goldenen Getreidefluren auf, es ist ein
Land des Ackerbaues im Gegensatz zum industriereichen Rheinland. Nur
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Burtscheid Karl_Simrock Karl Gottfried
Kinkel Emil_Rittershaus Klemens_Brentano Becker